Die 3D-CNC-Tischlerei Cluse liegt auf dem Land in dem Dorf Marbeck im westlichen Münsterland. Der Großvater des jetzigen Inhabers Thomas Cluse hat die Tischlerei 1926 gegründet. Er selbst steht seit 1996 als Inhaber an der Spitze. Mit dem plötzlichen Tod seines Vaters wurde er damals ins kalte Wasser geworfen. Mit 30 Jahren stand er von jetzt auf gleich alleine da. Doch: „Ich konnte mich nicht mehr hinter meinem Vater verstecken. Jetzt musste ich die Zügel in die Hand nehmen,“ erinnert sich Cluse. Aus dem zuvor eher zurück -haltenden Tischlermeister wurde ein aufgeschlossener und offener Geschäftsmann. Und aus der Tischlerei Cluse, die alles macht, vom Dachstuhl bis zum Schaukelstuhl, wurde die 3D-CNC-Tischlerei Cluse. Schluss mit der Tischlerei für alles.
Technik und Tradition
Der Tischlermeister entschied: Der Dachstuhl muss weg, die CNC- Technik kommt in den Vordergrund. Vor 20 Jahren kam die erste gebrauchte 3-Achs-Maschine in den Betrieb. Eine Tech 99 von SCM. Bei einer Versteigerung geschossen. „Ein Kollege in der Nähe hatte damals eine 3-Achs. Ich habe ihm immer wieder fasziniert über die Schulter geschaut und dann gedacht: so eine brauchst du auch“, erzählt der Inhaber. „Ich hatte keine Ahnung“, schmunzelt Cluse, „noch nicht mal die Datei richtig abspeichern konnte ich.“ Am Anfang lief die Maschine fünf Stunden im Monat und hat sich überhaupt nicht rentiert. Mit den ersten Kenntnissen fräste Thomas Cluse sich dann einen Propeller aus Multiplex. So einen, wie von Karlsson auf dem Dach. Den hat er sich dann inkl. Kugellager auf die Motorhaube seines T4 montiert und ist damit durchs Dorf gedüst. „Man muss auch ein kleines bisschen ein Spinner sein“, lacht Cluse. Genau solche Aktionen haben ihm dann Bekanntheit verschafft. Erste Anfragen nach Frästeilen kamen und der Tischlermeister hat ab dem Zeitpunkt viele Aufträge im Modell- und Formenbau angenommen.
Von 0 auf 100
Vor 17 Jahren musste es dann weitergehen. „Wir machten guten Umsatz und ich wollte investieren. Was richtig Großes sollte her“, erzählt der 56-Jährige weiter. Eine neue 5-Achs von SCM. Das Modell Record 110. Mit dieser Anschaffung kam dann die Software Alpha-Cam ins Spiel. Gerade junger Vater, tagsüber das laufende Geschäft, abends die Familie, dann vier Stunden Schlaf und um 3 Uhr in der Früh an den PC und pauken. „Das war eine sehr harte Zeit“, erinnert sich der Tischlermeister schmerzlich. Gelohnt hat es sich allemal! Auch der Postprozessor, der Übersetzer zwischen Alpha Cam und CNC, läuft nun perfekt. „Alpha Cam hat den damals nach unseren Ansprüchen entwickelt und wir waren die Versuchskaninchen“, erklärt Thomas Cluse.
Seit vier Jahren machen Cluses fast ausschließlich CNC-Fräsarbeiten. Seit gut vier Jahren ist auch Niklas Cluse, 24 Jahre alt, mit im Betrieb. Nach seiner Lehre hat er seit Ende September den Meisterbrief in der Tasche. „Für mich war schon immer klar, dass ich Tischler werden und mit in den Betrieb einsteigen will“, erzählt er begeistert.
Die Familientischlerei
So wie Papa Thomas brennt auch Niklas für die CNC-Technik. Mit heute vier 5-Achs-Maschinen ist der Betrieb ganz weit vorne, was die Technik angeht. 2015 kam die Accord 40 mit 5000 x 1680 mm und einem Z-Verfahrweg von 650 mm dazu. Die Accord 50 in der langen Ausführung mit 5000 x 1920 mm und einem Z-Verfahrweg von 750 mm im Jahr 2018. Brandneu seit Oktober ist die Accord 50 in der breiten Ausführung mit 3680 x 2150 mm und einem Z-Verfahrweg von 750 mm. Für die Vor- und Nachbereitung der Bauteile, die auf der CNC landen gibt es auf den insgesamt 900 qm Betriebsfläche dann doch noch ein paar klassische Holzbearbeitungsmaschinen.
Jetzt, wo Cluse Junior seinen Bachelor Professional in der Tasche hat, kann er sich voll auf das Unternehmen konzentrieren, dass er eines Tages mal alleine weiterführen wird. Aber ans Aufhören ist für Thomas Cluse nicht zu denken, zu sehr liebt er das, was er macht. Mit sechs Personen insgesamt hat die Tischlerei eine überschaubare Größe in einem sehr familiären Umfeld. Thomas Cluse als Inhaber, Frau Thia Cluse als Buchhalterin, Bruder Andreas Cluse in der Werkstatt, Sohn Niklas Cluse als die nächste Generation und noch zwei weitere Mitarbeiter von Außen, die aber fast schon zur Familie gehören. Lukas Rottstegge, leitender CNC Operator und Florian Schwering, Tischlermeister.
Software ohne Grenzen
Die Arbeitsvorbereitung teilen sich Vater und Sohn. Für die Modellierung von Volumenkörpern benutzen sie unter anderen die CAD Software Ansys Space Claim. „Das Programm ist perfekt. Einfach zu verstehen und gut in der Handhabung“, erklärt Thomas Cluse. Die Dateien aus Space Claim werden dann in Alpha Cam eingeladen. „Das tolle an Alpha Cam ist, dass es unheimlich viele verschiedene Dateiformate importieren kann“, erzählt Cluse begeistert. In Alpha Cam wird dann die Frässtrategie erstellt, was bei aufwendigen Objekten gerne mal einige Stunden dauern kann. Jedes Programm wird von Vater oder Sohn eigenhändig erstellt. Niklas wächst nun ganz anders in die CNC-Technik rein als sein Vater damals. Thomas Cluse liegt es sehr am Herzen, dass er sein Wissen an seinen Sohn weitergibt.
Das einzige, was bislang Chefsache geblieben ist, ist die Arbeit mit der CAD Software Freeform von Geomagic. Diese nutzt Thomas Cluse für die kuriosen Anfragen, die ganz freien Entwürfe von Designern und Formteile ohne Ecken und Kanten zusammen mit dem haptischen Eingabegerät Geomagic Touch. Mit einem aufgehängten, frei drehbaren Stift kann der Tischlermeister wie mit Knete frei auf dem Bildschirm modellieren. „Je verrückter der Mensch ist, desto interessanter wird es für uns“, strahlt der Inhaber. Ob es das Abbild des eigenen Huskies, eine Fischskelett so lang wie ein Kleinwagen, die Cappuccinotasse in XXL oder eine sieben Meter lange Hand mit integriertem Konferenztisch ist.
Von luxuriös bis skurril
Nichts ist unmöglich: Mit dieser Einstellung begeistert der Familien -betrieb Kunden auf der ganzen Welt. „Wir arbeiten für Designer, Yachtinnenausbauer, die Autoindustrie, viele Tischlerkollegen oder auch die Medizintechnik“, zählt der Inhaber auf. Sogar die Form für eine Oberarmprothese wurde schon realisiert. Dabei wird, wie bei vielen anderen Arbeiten auch, der 3D-Scanner von Artec eingesetzt. Die technische Expertise sorgt für Interesse: „Wir machen hier regel-mäßig Vorführungen an unseren Maschinen und das spricht sich rum“, erzählt Cluse. „Hast du gesehen, was die machen? Da musst du mal hin, die können das umsetzen.“ Bis dato ist die Tischlerei erstaunlich allein auf ihrem Spezialgebiet. Ich bin gespannt, wie lange das so bleibt.
(Quelle: Dieser Artikel wurde im „BM 10/12“ veröffentlicht)
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